Auswertung des Rheinland-EA zur Räumung von Lützerath

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Foto: https://t.me/luetzerathlebt

Im Rahmen der Räumung des besetzten Dorfes Lützerath im rheinisches Braunkohlerevier im Januar 2023 kam es zu einem erwartbar hohen Polizeiaufgebot. Für eine Zusammenfassung der staatlichen Repressionen ist jedoch auch ein Rückblick auf die vergangenen 2,5 Jahre der Besetzung notwendig.

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BlockNeurath: Viel Diskussion ums Klettern, wenig Prozess

Long story short: Nachdem es am Montag, den 13.02.23 auf dem Marktplatz in Grevenbroich einen größeren Aufruhr aufgrund einer Kletteraktion in zwei Bäumen gegeben hatte, wurde die Verhandlung am 14.02. nach nur einer halben Stunde erneut vertagt – auf den 07.03., 13:00 Uhr.

Der 13.02.23 war ein frühlingshafter, sonniger Tag, wahrscheinlich der erste in diesem Jahr. Viele Menschen waren draußen unterwegs, aßen Eis, saßen in Cafés. Perfekte Bedingungen also, um in einer kleinen Stadt wie Grevenbroich eine Kletteraktion zu veranstalten und das Stadtgespräch auf die Probleme von Braunkohleabbau und den am nächsten Tag stattfindenden Prozess gegen ein Klimaaktivisti zu lenken. Zwei von uns erkletterten je einen Baum auf dem Marktplatz, dem Dreh- und Angelpunkt der Grevenbroicher Fußzone. Das war zumindest der Plan, denn eine Person wurde gleich zu Beginn von einer Ordnungsamt-Person am Hochklettern gehindert, indem ihr Fuß festgehalten wurde. Hinweise auf die Gefahr eines Hängetraumas wurden einfach ignoriert und so verweilten Kletterli und Ordnungsamt-Mensch für etwa eine halbe Stunde in derselben Position.

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Böse Briefe nach Aktionen in Lützerath?

Falls du im Nachgang zu Aktionen in und um Lützerath Post von Polizei, Staatsanwaltschaft oder RWE bekommst, kannst du dich per Mail (am besten verschlüsselt) an die AntiRRR (AntiRepressionsgruppeRheinischesRevier) wenden: antirrr[ät]riseup.net.

Viele Infos rund um Repression findest du auf antirrr.nirgendwo.info/Publikationen, z.B. die Aktionscheckliste oder eine ausführliche Rechtshilfebroschüre. In unseren Newslettern haben wir auch viele Spezialthemen aufgearbeitet.

Soziale Bewegungen und Aktivist:innen werden schnell zum Ziel von staatlichen Repressionen wie Polizeikontrollen, Hausdurchsuchungen, Bußgeldern oder Anklagen vor Gericht. Das kann nicht nur diejenigen betreffen, die besonders „radikal“ vorgehen, sondern auch all jene, die sich in der Nähe aufhalten. Es trifft oft wenige von uns besonders hart, aber zur Abschreckung sind wir alle gemeint. Unsere Solidarität gegen ihre Repressionen! Wir lassen einander nicht allein, sondern haben auch hierfür unterstützende Strukturen selbst organisiert.

Wenn du von den Repressionen in und um Lützerath betroffene Menschen unterstützen willst, freuen wir uns auch über eine Spende.

BlockNeurath: Fortsetzung des Prozesses auf vielen Ebenen

Mahnwache vor dem Gericht in Grevenbroich mit Menschen, Transparenten und Pavillion. Im Baum ist oben eine Person mit Transparent "Stop all fossil fuels"Am 31.01. fand am Amtsgericht in Grevenbroich der zweite Verhandlungstag im Prozess gegen die erste angeklagte Person aus der BlockNeurath-Aktion statt. Auch an diesem Tag kam es nicht zu einer Verurteilung, sondern einer weiteren Vertagung auf den 14.02. um 13:15 Uhr. Auch hier wieder die herzliche Einladung, den Prozess solidarisch zu unterstützen, vorbeizukommen oder anderswo Aktionen gegen Kohle, Gas, Autobahnen und all die anderen Probleme zu machen!

Am ersten Verhandlungstag sah sich die Richterin, die keine Pausen gewährte, essentielle Vorschriften der Strafprozessordnung missachtete, die angeklagte Person immer wieder missgenderte und insgesamt einen eher herablassenden Umgang mit der angeklagten Person und deren Verteidigung pflegte, immer wieder mit Beanstandungen, Widerworten, Reinrufen aus dem Publikum und letztendlich einem Befangenheitsantrag konfrontiert. Offenbar änderte sie in der Zwischenzeit ihre Strategie, denn am 31.01. machte sie gleich zu Beginn eine 15-minütige Pause, um über eine weitere Beanstandung zu entscheiden. Diese enthielt u.a. eine Beschwerde darüber, dass Assistenzpersonen als Besucher*innen gezählt wurden, obwohl in dem Saal bei dem großen Presseaufgebot ohnehin viel zu wenig Sitzplätze für interessiertes Publikum zur Verfügung stehen. Weiterlesen

Erste Verhandlung wegen BlockNeurath – weiter geht‘s am 31.1.23

Bereits vor Beginn des Prozesses trafen sich viele Unterstützer*innen vor dem Gericht zum gemeinsamen Frühstück. Auch einige Pressevertreter*innen waren anwesend, die mit Interviews versorgt wurden. Mit zahlreichen Transpis wurde außerdem der schmale Platz vor dem Gericht verschönert, auch die direkt gegenüberliegende Polizeiwache erhielt eine kleine Verbesserung ihrer langweilig-grauen Erscheinung.

Um 10.30 Uhr begann der Einlass ins Gerichtsgebäude mit Durchleuchtung der Taschen und Abgabe von Notebooks und Smartphones für Besucher*innen. Personalien mussten nicht angegeben werden, allerdings waren auch nur zehn Besucher*innen zugelassen, darüber hinaus fünf Pressevertreter*innen. Weiterlesen

Prozesstermine im Januar und Februar

Nach der Aktion BlockNeurath stehen nun im Januar 2023 Prozesstermine an: Am 17.1., 31.1. und am 14.2. um 11 Uhr am Amtsgericht Grevenbroich. Hier die Einladung zu den Verhandlungsterminen:

Hallo liebe Klimabewegte!

Im November 2021 hatten Aktivistis unter dem Motto „BlockNeurath“ anlässlich der Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow mit einer kleinen Aktionsgruppe die Kohleversorgung des Kraftwerks Neurath im Rheinischen Braunkohlerevier blockiert und RWE damit gezwungen, das Kraftwerk teilweise herunterzufahren. Durch die Aktion hat das Kraftwerk zwischen 5000 und 22000 Tonnen CO2 weniger in die Luft geblasen und laut RWE ist ein Schaden von 1.4 Mio Euro entstanden! Juchu! Weiterlesen

Newsletter 19: Personalienverweigerung

Nachdem Personalienverweigerung seit fast einem Jahrzehnt bewährte Strategie in der Klimagerechtigkeitsbewegung ist nehmen wir uns Zeit zurück und nach vorn zu blicken und die Strategie in unserem Newsletter zu diskutieren und auch mehr als die üblichen drei Vor- und Nachteile zu beleuchten. Lest selbst: news-19-de

Ein wichtiges Update noch zum Newsletter: Der erwähnte Block-Neurath-Prozess wurde abgesagt, fällt also erst mal aus. Einen neuen Termin werden wir hier veröffentlichen, sobald er feststeht.

Block-Neurath-Prozess am 21.10.2022

Update: Der Prozess wurde wegen Krankheit abgesagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Der erste Strafprozesstermin der Aktivistis der Neurath-Blockade 2021 steht fest. Kommt gerne am 21.Oktober um 8.30 Uhr zum Amtsgericht Bergheim und begleitet den Prozess.

Im November 2021 haben Aktivistis anlässlich der Weltklimakonferenz COP 26 in   Glasgow mit einer kleinen Aktionsgruppe die Kohleversorgung des Kraftwerks Neurath im Rheinischen Braunkohlerevier blockiert und RWE damit gezwungen, das Kraftwerk teilweise herunterzufahren. Die Aktion lief unter dem Namen „BlockNeurath“. Ein Pressespiegel findet ihr hier. Durch die Aktion hat das Kraftwerk über 8000 Tonnen CO2 weniger in die Luft geblasen und laut RWE ist ein Schaden von 1.4 Mio Euro entstanden! Juchu!

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News #18 online – Was ist mit meinem (geplanten) Job, wenn ich Strafverfahren habe?

Unser neuer Newsletter Nr. 18 ist online. Wir haben uns diesmal mit einigen Fragen beschäftigt, die bei unserer Beratungspraxis oft auftaucht, nämlich allem rund um  die unterschiedlichen Führungszeugnisse, der Einstellung in den öffentlichen Dienst oder der Verbeamtung. Schaut selbst, was an Jobs kompatibel ist mit euren politischen Aktivitäten, viel Spaß beim Lesen!

Wie vom Erdboden verschluckt…

Update 20.9.2022: Gova ist nach einem Prozess auf Bewährung frei gekommen, ihr müsst also keine Briefe mehr schreiben.

oder: Warum kam Gova vom 24.02. bis jetzt immer noch nicht aus der Gesa zurück?

Am 24.02.22 kam es in Lützerath zu Auseinandersetzungen zwischen Aktivist:innen und Polizei, hierbei wurden mindestens 5 Menschen in Polizeigewahrsam genommen. Die meisten von ihnen wurden am gleichen Abend wieder freigelassen — alle, bis auf eine:n!

Gova, eine:r unserer Freund:innen aus Lützerath ist seit diesem Tag im Gefängnis, nämlich in der JVA Willich. Der Grund dafür bzw. die rechtlichen Vorwürfe gegen die Person haben allerdings gar nichts mit Lützerath oder den Ereignissen an jenem Tag zu tun, sondern beziehen sich auf einen ganz anderen Gerichtsprozess. Die Haft ist auch keine Strafe nach einem Gerichtsurteil, sondern eine Art Untersuchungshaft in Vorbereitung auf einen Prozess. Was wurde nur aus dem Grundsatz „Unschuldig bis zum Beweis der Schuld“?! Weiterlesen