Mönch von Lützerath vor Gericht

Beim ersten Prozesstag gegen den Mönch von Lützerath (wer hat sich nicht über die Bilder der Cops im Matsch gefreut?) gab es viel Medienrummel, nach Verlesen einer Prozesserklärung wurde der Prozess dann vertagt. Weiter geht es am 5.2.2025 um 9 Uhr in Saal A100 vor dem Landgericht Mönchengladbach (wegen dem großen öffentlichen Interesse ist das Amtsgericht in Erkelenz zu klein).

Hier dokumentieren wir die Prozesserklärung:

Sehr geehrter Herr Richter,
Ich stehe hier vor Ihnen, um mich dem Vorwurf zu stellen, der Mönch von Lützerath zu sein. 
Aber wie soll man auf eine Polizei- und Justizinstitution reagieren, die 270 Verfahren gegen Personen eingeleitet hat, die an diesem Tag zum Demonstrieren gekommen waren (600 seit Beginn des Widerstandes in diesem Dorf)? Und kein einziges gegen Polizisten, das wirklich zu einer Verurteilung führte? Diese Polizisten, die das Gesetz vertreten, jedoch nicht den Mut haben, vor der Justiz die Verantwortung zu übernehmen und zu sagen: „Ich habe mit meinem Schlagstock auf einen Schädel eingeschlagen“. 

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BlockNeurath: Wir Sündigen weiter gegen RWE und andere fossile Konzerne – absurden Gerichtsurteilen und anderen Repressionen zum Trotz!

Der letzte Verhandlungstag des zweiten Berufungsprozess startete am frühen Morgen mit einer Kletteraktion: noch bevor die Cops zum „Bewachen“ der Mahnwache am Start waren, kletterten zwei Menschen in die hohen Bäume auf der anderen Straßenseite gegenüber des Landgerichts und hissten ein Transpi mit der Aufschrift: „SÜNDIgen gegen RWE, Besetzen, sabotieren, freisprechen!“
Das Banner und die Menschen in den Bäumen waren vom Gericht aus gut sichtbar und so bekam die Soliaktion für die Menschen der Waldbesetzung im Sündi (oder Sündenwäldchen, ein Teil des Hambacher Walds, das noch im Januar von RWE gerodet werden soll) und die Angeklagte viel Aufmerksamkeit von Gerichtsbesucher*innen und sonstigen Passant*innen.Banner "SÜNDIgen gegen RWE. Besetzen, sabotieren, freisprechen" zwischen mehreren Bäumen aufgehangen. In den Bäumen hängen zwei Menschen, im Hintergrund ist ein Hochhaus zu sehen.

Im Gericht ging’s dann los mit noch ein paar Beweisanträgen, die am letzten Verhandlungstag abgelehnt worden waren und nun nochmal, überarbeitet, gestellt wurden. Natürlich wurden sie alle, nach einer vergleichsweise langen Unterbrechung vom Gerichtabgewiesen. Danach wurde die Beweisausnahme geschlossen. Weiterlesen

Mönch von Lützerath vor Gericht

"Mönch von Lützerath vor Gericht", "Prozesstage 22.1. & 6.2." - Abgebildet ist ein Mensch in Mönchskutte vor vielen anderen vermummten Menschen. Vorne rechts ist ein gelbes, gezeichnetes X, welches im Schlamm steht.Prozesstermine am 22.1. und 5.2.25 jeweils ab 9 Uhr vorm Amtsgericht Erkelenz

Wir alle erinnern uns an die Videos, in denen der „Mönch von Lützerath“ zwischen massiver Polizeigewalt einen Cop zu Boden plumpsen lässt. Polizei und Staatsanwaltschaft sind natürlich not amused und zerren eine Person dafür vor Gericht, während die Verfahren gegen Polizeibeamte schon lange überwiegend eingestellt sind. Kommt zu den Prozesstagen und lasst uns gemeinsam zeigen: wir sind solidarisch und lassen niemanden alleine!

An den Prozesstagen wird es Kundgebungen geben mit Programm, mehr dazu bald!

Mitbringen: Mönchskostüme, Snacks und Getränke, Spiele, Sitzgelegenheiten… und alles was euch noch einfällt, um sich einen Tag am Gericht lustig zu vertreiben.

Falls ihr mit in den Gerichtssaal wollt, denkt daran, dass am Eingang vermutlich Ausweise und Taschen kontrolliert werden. Je nachdem, wie viele Menschen wir vor Ort werden, kann es außerdem sein, dass nicht alle, die wollen, mit reinkommen können.

Der Matsch ist mit uns!

Block Neurath: Cops ohne Erinnerung

Vor einem Gebäude steckt in einer Hecke eine Fahne mit einer roten Sonne vor einem Baggerrad, drauf steht "gegen Kohle und Atom".Der zweite Prozesstag der Berufungsverhandlung gegen eine weitere wegen BlockNeurath angeklagte Person begann mit einer Stellungnahme der Verteidigung zum Zeugen A. – ihr erinnert euch – der Rechenkünstler von RWE, der die Berechnung des angeblichen Schadens für RWE gemacht hat. Daran ist jedoch vieles mehr als fraglich: Der Zeuge war ganz klar von Konzerninteressen beeinflusst und somit nicht unabhängig: So konnte bzw. wollte er weder den Schaden mit tatsächlichen Verträgen oder Belegen beweisen noch etwas zum Gewinn an dem besagten Tag sagen. Wahrscheinlich wollte er eher nichts dazu sagen, bzw. hatte in einem Vorabbriefing mit der RWE- Rechtsabteilung die Anweisung bekommen nichts dazu zu sagen. Unsere Meinung zur Kosten- Nutzenbilanz: Die kehrt sich um, wenn mensch die Schäden für die gesamte Gesellschaft, also beispielsweise Folgeschäden durch den Abbau und die Verstromung der Kohle mit einbezieht, was sich auch durch die Ladung von einem unabhängigen Sachverständigen wie Prof. Dr. Pao-Yu Oei beweisen ließe. Er hatte für ein ähnlich gelagertes Verfahren schonmal ein Gutachten erstellt, das eben dies unter Beweis stellt. Weiterlesen

RWE kennt kein Gewissen

Der erste Prozesstag vorm Landgericht Mönchengladbach wegen BlockNeurath gegen die nächste vom Amtsgericht Grevenbroich verurteilte Person stand ganz im Zeichen vom skrupellosen Kohlekonzern RWE. Draußen vorm Gericht wurde mit einer Mahnwache thematisiert, dass RWE sogar ohne zu bezahlen Wasser aus dem Rhein entnehmen will um die Tagebaue zu fluten und sich um die Kosten für Renaturierung (soweit das überhaupt möglich ist) zu drücken. Einmal mehr wird hier deutlich, welche Zerstörung die Braunkohle hinterlässt.

Es ist im Hintergrund ein großes Gebäude zu sehen, davor zwei Transparente mit der Aufschrift "Rhein.Land.Wasser schützen - RWE muss zahlen" und "Fossil free future #RWE enteignen" - zwei Personen und ein Auto stehen im Hintergrund herum. Der Boden ist nass.

Noch vor Beginn der Verhandlung machte die Staatsanwaltschaft ein „Angebot“ in der Strafforderung unter 90 Tagessätze zu bleiben (also unter dem wozu die erste Person verurteilt wurde), wenn auf Beweisführung und somit Verteidigung verzichtet wird, was die Angeklagte ablehnte. Weiterlesen

Solidarische Prozessbegleitung und Kundgebung gegen Wasserentnahme aus dem Rhein am 26.11.24, 08:45

Text: RWE muss für Klimaschäden zahlen! - solidarische Prozessbegleitung 26.11. 8:45 Uhr - Fortsetzung Berufungsprozess - Landgericht Mönchengladbach - mit RWE-Zeugis. Im Hintergrund sind Rohre zu sehen.Bei diesem ersten Verhandlungstag im 2. Berufungsprozess zu BlockNeurath soll es am 26.11.2024 ab 09:15 Uhr am Landgericht Mönchengladbach nun Schlag auf Schlag gehen: Urteilsverlesung des Amtsgerichtes, Einlassung der Angeklagten, Vernehmung von RWE- und Polizeizeugen.

Hatten die RWE-Zeugen sich im Parallelverfahren und am Amtsgericht schon teilweise um Kopf und Kragen geredet (mit erheiternden Behauptungen wie RWE sei ein grünes Unternehmen), werden wir diesmal wieder versuchen, ihre Widersprüche zu entlarven. Wir fordern, RWE muss für alle verursachten Klimaschäden aufkommen! Reparationen an alle von diesen betroffenen Menschen, vor allem im globalen Süden Zahlen! Kein Schadensersatz von jenen welche für eine lebenswerte Zukunft kämpfen. Weiterlesen

Thea ist frei!

Nachdem Mönchengladbach bereits vor dem Wochenende den Haftbefehl gegen Thea aufgehoben hatte, hat am Dienstag auch Saarbrücken endlich den Haftbefehl aufgehoben.

Thea wurde am 25.9 nach einem Bannerdrop an der Universität des Saarlandes gegen die geplante Rodung des Hanni festgenommen wegen Vorwurfs „Tätlicher Angriff“ und „Körperverletzung“ im Kontext der Lützerath-Räumung.
Die Cops aus Saarbrücken haben dann kurzerhand noch einen weiteren Vorwurf bei der Festnahme hinzugefügt, „Tätlicher Angriff durch Anspucken mit blutigen Schleim“ – wer dabei dann wohl die Gewalt ausgeübt hat, könnt ihr euch selbst denken.

Theas Haft hing damit zusammen, dass they am Anfang die Angabe von Personalien verweigert hatte und die Überprüfung der Personalien sehr lange dauerte.

Zuerst war Thea in U-Haft in Saarbrücken. Thea wurde dort das Recht auf Besuch verwehrt.
Dann wurde Thea nach Willich verlegt, wobei wir einige Tage nicht wussten wo Thea war. Dort war es für they schwierig Anwälti zu kontaktieren. Briefe wurden als Fotokopie weitergegeben, Briefmarken und Ähnliches wurden nicht weitergeleitet. Außerdem fehlen einige Briefe.

Thea war während der Haftzeit als nichtbinäre Person im Männervollzug.
Trans und nichtbinäre Personen sind besonders von Gewalt, Diskriminierung, Belästigung und Missbrauch in Gefängnissen betroffen. Oft werden ihre Bedürfnisse bei der Zuweisung in binär getrennte Einrichtungen nicht ausreichend beachtet, erhalten sie unzureichend medizinische Versorgung und nicht genügend Unterstützung. Sie erleben oft noch mehr soziale Isolation als dies in Knästen ohnehin geschieht, da sie zum Teil von anderen Gefangenen isoliert werden oder dies zu ihrer eigenen Sicherheit tun müssen.

Gefängnisse sind keine Orte der Gerechtigkeit, sondern der Unterdrückung. Sie sind Symbole einer Gesellschaft, die sich weigert, die Wurzeln von Ungleichheit und Gewalt zu hinterfragen. In einem kapitalistischen System, das auf Ausbeutung, Hierarchie und dem Erhalt bestehender Machtverhältnisse basiert, werden Gefängnisse als Werkzeuge der sozialen Kontrolle und Disziplinierung eingesetzt. Gefängnisse isolieren, kriminalisieren und entmenschlichen Menschen, zementieren soziale Ungleichheiten und führen nicht dazu das Menschen weniger Straftaten nach ihrer Haftzeit begehen.

Auch nach Theas Freilassung gibt es morgen wieder um 19 Uhr vor der JVA in Saarbrücken (bei der Haltestelle Bellevue) eine Kundgebung gegen Gefängnisse und Repression! Kommt gerne dazu 🔥

Danke an die Menschen im Hanni für den krassen Support für Thea

Achtet weiter auf Ankündigungen zu Prozessen rund um Lützerath, da ist die juristische Aufarbeitung leider noch lange nicht vorbei.