Während die Kohle unter Lützerath abgebaggert wird, laufen zahlreiche Verfahren gegen Menschen, die sich gegen die Verfeuerung von Braunkohle zur Wehr setzen. Etliche Prozesse stehen am Amtsgericht in Grevenbroich an, einer kleinen Stadt direkt neben dem Kohlekraftwerk Neurath, dem zweitgrößten in Europa. Wir laden euch deshalb jetzt ein mit uns in Grevenbroich zu Campen – vom 12.-16.Mai 2023 – gegen Haft und Kohlekraft!
Den Zeitpunkt haben wir uns ausgesucht, weil am Mo, 15. Mai um 11 Uhr erneut ein Prozess wegen der Aktion #BlockNeurath ansteht. Parallel zur COP hatten im November 2021 etliche Aktivist*innen mit Ankettaktionen auf den Schienen dafür gesorgt, dass das Kraftwerk mangels Kohlelieferungen gedrosselt werden musste und so zwischen 5000 und 22000 Tonnen CO2 gespart. Angeklagt für die Aktion sind 4 Personen, ein*e davon wurde im April vom Amtsgericht Grevenbroich zu 9 Monaten Haft ohne Bewährung wegen „Störung öffentlicher Betriebe“ verurteilt. Berufung gegen das Urteil ist eingelegt. Trotzdem ist das eine skandalös hohe Strafe – deshalb tragen wir unseren Protest mit dem Camp direkt in die RWE-Hochburg Grevenbroich.
Auf dem Camp wollen wir gemeinsam mit euch diskutieren, wie ein solidarischer und kollektiver Umgang mit Repression aussehen kann und unseren Widerstand gegen Kohlekraft nach Grevenbroich tragen. Wir haben nicht unendlich viel Infrastruktur (vermutlich kein Strom), deshalb meldet euch gern vorher, wenn ihr spezielle Bedürfnisse habt, damit wir klären können ob wir das hinbekommen.
Das Campprogramm geht vom Sa, 13. – Mo, 15.5., wer mag kann auch gerne schon zum Aufbau am Fr, 12.5. kommen oder beim Abbau am Di, 16.5. helfen. Am 16.5. gibt es um 12:30 Uhr auch vor dem Amtsgericht Erkelenz einen Prozess um eine Hausbesetzung in Lützerath – plant auch das gern mit ein. Verbreitet diese Einladung auch in eurer Stadt, kommt mit euren Workshops und Vorträgen, spendet solidarisch für Prozess- und Kampagnenkosten.
Weitere Infos zu Programm und genauem Ort folgen hier, sobald sie feststehen.
Nur ma nachjefraacht vonnem Jrevvebrucher Blödi ohne Hirn: Dat Bundesverfassungsjericht hätt das Kohle-Usstiechsjesetz afjeklatsch, weil et verfassungswidrich is. Dat wor Zwanzisch-Nüngßehn (2019). Do hant die owerste Richter vom Lank jeschribbe, dat Zwanzisch-Arrendrissisch (2038) vill ze späät is för die Usstiech uss dä Kohle. On domöt all die Jesetze wie dat Hambi-Jesetz on dat Jarzwiller-Jesetz och für verfassungswidrich erkläät. Jetz hammer Zwanzisch-Dri’enzwanzisch (2023) on in denne vier Jöärcher inzwesche is nix passeet, nit in Berlin, nit in Düsseldörp, on och nit in Essen. Hant die kin Respeck vor unges Bundesverfassungsjerich? Wenn de Pollitick on de Wi’etschaff dat Bondesverfassungsjerich möt Jlichjültichkeit stoafe, hammer dann nit ne Verfassungskrise? Möte die Aktiviste dann nit Rech krije, weil se gegen dat „wigger esu“ jet dedonn hant? Weil so op diese Manier sich vör unges Verfassung injesetz hant? Möte se nit ne Orde krije?