Unvermittelter Pfeffersprayeinsatz

Dieser Betroffenenbericht aus dem pinken Finger von Ende Gelände 2019 berichtet von einem unvermittelten, nicht angekündigten Pfeffersprayeinsatz, der in die Richtung des Gesichts der betroffenen Person gerichtet war.

Am Samstag den 22.6.2019 bin ich nach langen Schikanen der Polizei am Vortag (Untersagung meiner Bewegungsfreiheit durch Blockieren des Bahnhofes Viersen seitens der Polizei) vom Gutshof Asperschlag losgegangen um zu einer Mahnwache bei Vanikum zu gehen.

Es zeigte sich, dass das Gut von einer Vielzahl an Polizist*innen umrundet war. Ich bewegte mich mit Menschen vom “Pinken Finger” über ein Feld in Richtung einer Straße. Auf dieser Straße versammelten sich zwei oder drei “Wannen” der Polizei. Sie bildeten eine Linie. Ich ging vorsichtig durch das Feld um auf die Straße zu gelangen.

Da die Polizei sehr aggressiv erschien, hob ich meine Hände um meinen friedlichen Willen zu signalisieren. Besonnen ging ich in Richtung Straße. Dort angelangt, zog die Polizistin, welche sich mir in den Weg stellte, ohne irgendeine Ansprache oder Warnung ihr Pfefferspray von ihrer Weste, richtete es auf mich und drückte auf den Auslöser. Einzig durch meine schnelle Reaktion meinen Kopf zu ducken, bekam ich keinen chemischen Kampfstoff in the Augen. Die Polizistin ziele nämlich direkt auf mein Gesicht und entlud diese aggressive Flüssigkeit über meinem Körper. Aufgrund fehlender Kennzeichnung, sowie die Blendung mittels Chemiewaffe, konnte ich nicht erkennen welcher Mensch mir die leidvollen nächsten Stunden mit brennender Dermatitis beschert hatte. (Als ich an der Polizistin vorbei gelaufen bin, flüchtete ich auf einen Feldweg um mich vor weiteren Angriffen seitens der “Polizei” in Sicherheit zu bringen.)

Andere Menschen um mich herum wurden ebenfalls Opfer dieses Angriffs. Diese Menschen sowie mich selbst behandelte ich mit Wasser, da uns keine andere Möglichkeit blieb.